WAS IST ES?
Die Stückliste bildet üblicherweise die Hierarchie von Bauteilen, Unterbaugruppen und Hauptbaugruppen ab, in denen ein komplexes Produkt organisiert ist. Dabei sind Hierarchie und Inhalt der Stückliste nicht fest, sondern hängen vom Blickwinkel des Benutzers, vom Prozess, zu dem die Stückliste gehört, aber auch von der Detaillierung der Unternehmensorganisation ab.
So organisiert beispielsweise der Konstrukteur eines Verbrennungsmotors seine Hierarchie nach Funktionen und physikalischen Baugruppen, also beispielsweise Kurbeltrieb, Ventiltrieb, Zylinderkopf, Kühlung usw. Im Aftersales werden dagegen Pakete geschnürt, die ähnliche Teile zusammenfassen, beispielsweise ein Motordichtsatz mit allen Dichtungen aus Zylinderkopf, Kühlung usw.
WAS MACHT ES?
Deshalb werden Stücklisten üblicherweise in drei Kategorien eingeteilt:
- as designed: Der Zustand, der von den Konstrukteuren definiert wird.
- as assembled/as built: Der Zustand, den die Maschine nach ihrer Fertigstellung hat.
- as maintained: Der Zustand, der sich durch Wartungsarbeiten ergibt.
Im Laufe der Nutzungsdauer werden oft Teile durch ähnliche oder verbesserte Teile ersetzt, so dass sich die as-maintained-Stückliste mit jeder Wartung ändert und individualisiert.
WAS BEDEUTET ES?
Die Stückliste als Basis aller Prozesse muss – wenn es um digitalisierte Prozesse geht – seriennummergenau individuell und jederzeit aktuell gehalten werden. Die Stückliste ist in vielen Bereichen, beispielsweise dem Automobilbau – das wichtigste definierende Dokument in Konstruktion, Fertigung und Service. IoT-Prozesse, Predictive Maintenance oder digitale Ersatzteilkataloge können nur sinnvoll implementiert werden, wenn eine aktuelle und stimmige Stückliste vorhanden ist.